Forschungen wie gerade in TOPOI haben immer wieder herausgearbeitet, dass die verschriftlichte und verdinglichte Raumerfassung der Antike von der heutigen sich in vielen Punkten unterscheidet. Unter dem Stichwort “Common Sense Geography” – synonym wären “naive” oder “intuitive” Geographie – werden hier diese Phänomene zusammengefasst (Beispiele: die hodologische Orientierung anhand von Straßen, die Ausrichtung von öffentlichen Gebäuden nach sakralen Achsen, die Messung von Strecken in Zeitmaßen etc.). Für den Bereich der Geographie fehlen noch Grundlagenarbeiten, insbesondere zur historischen Dimension der Thematik. Die Common Sense Geography wird als protowissenschaftliche Wissensform meist ausgeblendet, obwohl sie als kategoriale Vorentscheidung Wahrnehmungsmuster und Darstellungsformen präformiert. Diese für B-IV (und TOPOI ingesamt) zentrale Thematik soll in einem Workshop diskutiert werden. Dazu werden neben interessierten TOPOIlogen international ausgewiesene Fachleute eingeladen.